Logan

Es ist mal wieder an der Zeit hier auf der Seite etwas zu veröffentlichen jenseits von Gamingvideos und dem immer gleichen Wochenrückblick- aber wie immer kämpfen zu viele Projekte um die knappen Zeitressourcen. Ich hab mir dennoch mal wieder die Zeit genommen um das Kino zu besuchen und muss tatsächlich sagen, es hat sich gelohnt und vor allem ist es den Aufwand wert, dazu etwas Kleines zu verfassen. Ich werde wie immer versuchen die Spoiler aus meinen Ausführungen so weit wie möglich zu verbannen, aber ganz möglich ist das natürlich nicht. Wie schon im Titel deutlich geworden, war ich in Logan. Der letzte Wolverine Film mit Hugh Jackman und somit vielleicht auch ein wenig das Ende einer Ära. Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Flut der Superheldenfilme tatsächlich ein wenig über Hand zu nehmen droht. Sicherlich macht Marvel einen wirklich geilen Job und sehr viele Streifen sind durchaus gelungen, dennoch scheint es im Kino kaum noch andere Themen zu geben. Deswegen kann man bei Logan tatsächlich erst einmal denken: „Nicht noch ein Superhelden Film!“und das Gute ist, es ist nicht noch ein Superhelden Film. Zunächst einmal etwas zum Rahmen. Logan gab es in 2D. Das mag für viele in den heutigen Zeiten seltsam erscheinen, aber ich war so froh endlich wieder ohne Brille und Effekthascherei ein Kino zu besuchen. 3D kotzt mich an. Das musste mal gesagt werden. Doch jetzt zum Film. 2D beschreibt schon gut den Weg den Logan einschlägt. Es ist natürlich noch immer wein Film rund um X-Men und Superhelden, aber wenn man gleichzeitig von einem Superheldenfilm als realistisch sprechen kann, dann trifft es Logan am besten. Logan ist vieles was andere Filme des Genres einfach nicht sind. Logan ist düster, Logan ist hart und vor allem ist es so realistisch wie unsterbliche Menschen mit Adamantiumskelett sein können. Schon beim Setting wird das deutlisch. Die X-Men sind Geschichte. Die Mutanten so gut wie ausgelöscht und nur eine Handvoll von ihnen leben versteckt und zurückgezogen in den vergessenen Ecken der Welt. Professor X leidet an den Folgen des Alters und ein mental begabter Mutant, der mehr und mehr in die Demenz verfällt kann alleine schon beängistigend genug sein. Logan schlägt sich mit den folgen des Alters und vor allem seiner Rolle in der Welt herum. Unbehelligt veruscht er nur zu überleben. Bis eine neue Generation von Mutanten auf der Bildfläche auftaucht, welche nicht mehr geboren sondern erschaffen worden um als Waffen zu dienen. Für diese Kinder und vor allem für seinen Klon zieht Wolverine ein letztes Mal los um sie zu beschützen und in Sicherheit zu bringen. Mehr kann und will ich zur Story nicht verraten, welche auch noch einige wichtige Fragen beantwortet, die euch jedoch nicht den Film versauen sollen. Die Story scheint realistisch, Wolverine erscheint beinahe menschlich und das Setting erschafft alles, was ein düsterer Film braucht. Die Bilder sind großartig. Vielleicht gerade weil sie in 2D daherkommen aber eben auch großartig komponiert sind und auf sehr viel CGI Schnickschnack verzichten. Ich habe jetzt eine Woche gebraucht um mir über meine Gedanken zum Film klar zu werden und diese kurze Impression zu schreiben, einfach weil der Film diese Zeit gebraucht hat. Es ist ein würdiger Abschluss und vor allem ein berührender Film jenseits des Konsumgesteuerten Superheldenuniversums, welchen man eben nicht einfach schaut und direkt wieder vergessen kann. Deshalb meine klare Empfehlung geht ins Kino und schaut ihn euch an.