Solo – A Star Wars geht den Bach runter Story

Es ist seit langem mal wieder Review Time hier auf meiner kleinen Seite irgendwo am Arsch der Galaxy und der Anlass könnte eigentlich ein Guter sein. Könnte eigentlich…. Denn ichSolo - A Star Wars Story habe vor meine fünf Wörter zu Solo – A Star Wars Story loszuwerden. Selbiges habe ich bereits mit Rogue One gemacht und im Rückblick steht diese Review am Start einer Entwicklung, die Star Wars immer mehr in die Bedeutungslosigkeit treibt. Eins vorweg: Ich liebe Star Wars. Ich habe alle Filme in allen Ausgaben (die alten sogar noch als VHS, obwohl ich keinerlei Gerät zum Abspielen mehr besitze, habe unzählige Shirts, Dekokram und anderen Schnulli.

Solo – eine unglückliche Ausgangslage

Dennoch kommt diese Review erst gut ein halbes Jahr nach dem Kinostart von Solo. Der Grund dafür ist einfach- ich war nicht im Kino. Solo war der erste Sttar Wars Film seit der alten Trilogie, welcher mich nicht ins Kino gezogen hat und das ist auch exemplarisch für viele andere Fans denen es genauso ergangen istz. Solo war auch an der Kinokasse ein kleineres Desaster für die Macher von Lucasfilm. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Viele Fans führen vor allem die riesige Enttäuschung rund um Episode VIII als Grund Solo zu boykottieren an. Über Episode VIII könnte man tatsächlich auch noch zwei bis zwölf Seiten verfassen, aber für mich war das gar nicht das Thema. Vielmehr war Solo mir egal. Wenn man das über einen Star Wars Film sagen muss, ist es schon ein Todesurteil und das war eigentlich noch nicht einmal die Schuld des Filmes an sich- ich hatte ihn ja nicht gesehen, aber mein innerstes weigerte sich so schnell nach Episode VIII wieder ins Kino zu gehen um eine Geschichte zu erleben, deren Rahmen ja bereits bekannt ist. Die Trailer schafften es auch nicht das zu ändern und als Krönung standen zum Zeitpunkt des Filmstarts die Avengers Thanos gegenüber und Deadpool metzelte zum zweiten Mal alles nieder. Die haben mich ins Kino bekommen unser liebster Schurke in der Galaxy leider nicht. Also waren selbst die Startbedingungen für Solo eher kompliziert. Mir widerstrebte auuch einen helden zu erleben, dessen Ende bereits in Episode VII zu erleben war. Also ein riesiges Bündel an Problemen und Fragen, die sich mir stellen, noch bevor ich überhaupt den Film gesehen habe. Vielleicht hätten schon diese Stellschrauben etwas ändern können.

Solo – welch schöner Science Fiction Spaß

Jetzt ist Solo also auf DVD und Blu- Ray draußen und egal wie schlecht die Ausgangslage und die mangelende Begeisterung am Anfang waren. Solo hatte jetzt seine Chance mich zu bekehren. Solo sollte Solo DVDmir die FFreude und das Staunen an Star Wars wiedergeben- Solo sollte mich retten. Also nahm ich den Film, Nüsse und ein Bett und startet meinen Ausflug in die weit entfernte Galaxys. So lange er denn dauerte. Ich bin nach einer Stunde eingeschlafen. Auch das will ich dem Film jetzt nur bedingt anlasten, aber wirklich fesselnd war das Ganze Drama rund um Han und seine seltsamen Begleiter nicht. Also unternahm ich am folgenden Tag zu früherer Stunde den nächsten Anlauf und kann jetzt offiziell sagen: „Ich habe Solo gesehen!“. Leider hat es die hohen Erwartungen nicht im entferntesten getroffen. Solo ist ein gut aussehender (aber gutes Aussehen kann man mittlerweile selbst bei Low Budget Filmen erwarten) Science Fiction Film in einem Universum, welches durchaus Ähnlichkeiten mit Star Wars hat. Der neue Han hat irgendwie nicht den Charme eines Harrison Ford, Chewie ist eben Chewie und alle anderen Charaktere sind irgendwie nur da, weil sie da sein müssen und gebraucht werden. Tiefgang oder spannende Figuren fehlen mir tatsächlich und werden auch zur Not mal umgebracht, wenn es die Story erfordert. Einzig Hans Freundin scheint eine besondere Rolle zu haben, welche nur kurz angerissen wird und dann, wahrscheinlich für eine mittlerweile unwahrscheinliche Fortsetzung, verschwindet. Wir erleben, alles was wir eigentlich schon wussten rund um Han Solo. Woher kommt der Name?- Check! Wie kommt Han zu Cheewie? – Check! Woher kennt Han Lando? – Check! Wie kommt Han zum Falken? – Check! Und so weiter und so weiter – Check! Es wirkt auf mich tatsächlich wie eine Aneinanderreihung chronologischer Ereignisse, die alle schon von Han kannten ohne wirklich viele neue Details oder Geschichten dazu zu erzählen. Dabei hätte ein Solo Solofilm (Wortspiel) als Gangsterklamotte im Weltall durchaus Potential gehabt, wobei auch da noch ein Problem sauer aufstößt. Star Wars versucht ja bereits seit langem Humor in die Filme zu bekommen um den erfolgreichen Avengers nachzueifern, aber die Witze sind leider zu oft aufgesetzt und die Coolness fehlt den Star Wars Autoren einfach. Ein Droide mit weiblicher Stimme, der für die Droidenrechte kämpft ist übrigens auch eher nervig, als witzig oder kreativ. Star Wars war noch nie gut im Witzerzählen (Grüne Milch aus dem Euter sag ich nur)- also warum nicht einfach weniger Witze und mehr Star Wars? Aber es scheintz sowieso ein Problem mit Autoren für Star Wars Filme zu geben Episode VIII ist erzählerisch ein Elefant im Porzellanladen und Solo wirkt tatsächlich wie von der Stange und hat dabei auch noch Mängel, welche zumindest für mich problematisch sind. Man sieht den ganzen Film über eigentlich nur Solo und seine Freunde, wie diese auus den diversesten Gründen einen Job nach dem anderen verkacken. Dabei sind die Gründe von Pech über Mitleid bis hin zu Dummheit breit gestreut, aber der berühmteste Schmuggler der Galaxys bekommt einfach nichts auf die Kette und das tut mir für den guten Han Solo einfach wirklich leid. Bleibt nur zu sagen: Solo ist ein guter Science Fiction Film mit marginaler Geschichte, der aber meinen Ansprüchen an einen Star Wars Film leider nicht genügt. Was mit Rogue One im Rückblick einen guten Aufschlag hatte geht nun leider doch den Bach runter. Niemand könnte darüber trauriger sein, als ich, denn die Welt hätte großartige Star Wars Filme verdient- aber besser wäre es jetzt Schluss zu machen. So funktioniert das nicht.

Solo

Eras Bücherschrank: Fool on the hill

Etwas mehr freie Zeit als üblich zu haben, bringt mich und vor allem meine Seite tatsächlich spürbar voran. Ich finde endlich die Ruhe um Dinge zu schreiben, Filme zu produzieren und nebenbei noch immer ein paar Rechner zu reparieren. Aber das gehört jetzt gar nicht hier her. Vielmehr hab ich mal wieder ein Buch aus meinem Bücherschrank ausgegraben um dazu ein paar Worte von mir zu geben. Ursprünglich kam der Roman über Zwang zu mir. Das passiert ja durchaus öfter, dass man Dinge aufgenötigt bekommt, welche man eigentlich ja gar nicht haben will- da kommen dann die Sprüche: „Das musst du lesen!“ oder „Du verpasst etwas!“. So gelangte auch Matt Ruffs Erstlingswerk: „Fool on the hill“ zu mir und es ist nun auch schon eine lange Weile her, dass ich dieses Buch aufgenötigt bekommen habe. Deswegen sind auch meine Erinnerungen an dieses Werk verschwommen, verworren und irgendwie mehr auf Emotionen beschränkt. Aber ich denke diese erinnerungen treffen auch sehr gut auf die Geschichte, denn ein wirklich klar strukturierter Roman mit einer stringenten Erzählung ist Fool on the hill tatsächlich nicht. Vielmehr entwirft Matt Ruff einen bunten Geschichtenteppich rund um die Cornell University, welcher meiner Meinung nach in Sepiafarben daherkommt- zumindest in meiner Erinnerung. Eine romantische Geschichte mit einem warmen Blick auf die Ereignisse. Dieser Teppich besteht nun aus seltsamen, verschrobenen und  bunten Charakteren, Begebenheiten und Geschichten, welcher anfangs völlig zusammenhangslos erzählt werden, aber später zu einem grandiosen Finale zusammengeführt werden. Es geht um George, der die schönste Frau der Welt findet, Kobolde, welche sich ihren Erzfeinden stellen müssen, Hund und Katzen auf der Suche nach dem Himmel, Ritter, Tolkinianer und Zombiegummipuppen. Eine Collage aus den Motiven der Literaturgeschichte und gleichzeitig ein großartiges Bild, welches sich die Popkultur zur Heimat macht. Die Wurzeln liegen zwischen Shakespeare und Tolkien, zwischen mordernen Märchen und griechischen Dramen. Es wird mir bei jedem Satz hier mehr und mehr klar, dass das Werk nicht in Worte zu fassen ist. Man kann nur auf die Momente die Emotionen und Stimmungen eingehen ohne diese für den Leser erlebenswert zu machen. Deswegen bleibt mir nur euch zu empfehlen, euch euer eigenes Bild zu machen. Eine ganz klare Empfehlung für lange und dunkle Nächte.

Matt Ruff: Fool on the hill 10,95 Euro – dafür schon fast geschenkt!