Game of Quotes

„Leben Sie, wir kümmern uns um die Details.“ Die Stasi

Wer bei diesem Zitat jetzt spontan denkt, das ist witzig und vor allem wer jetzt denkt das haut nicht ganz hin, der hat schon meinen neuen Beitrag komplett verstanden. Ich habe mir jetzt das neueste Spiel von Marc- Uwe Kling und seinem vorlauten Känguru zugelegt. Die Rede ist von Game of Quotes. Wer das Känguru Manifest kennt, dem ist auch schon der ganze Sinn der Übung klar. Es geht um falsch zugeordnete Zitate. Es ist erstaunlich, wie viel Spaß es machen kann, großen Zitaten der Weltgeschichte neue Autoren und Urheber zuzuordnen. Nach „Halt mal kurz“ ist das schon das zweite Spiel rund um das kommunistische Känguru. Zu „Halt mal kurz“ hab ich mich an anderer Stelle bereits ausgelassen.Und während dieses Spiel noch auf Mau Mau basiert, ist Game of Quotes ein völlig neues Spiel ohne nähere Anleihen und es ist vor allem eins WITZIG! Die einzige Kategorie die wirklich zählt.

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.“ Bob der Baumeister

Es geht also darum Zitate neu zuzuordnen und damit die Witzigstempel der Mitspieler abzustauben. Klingt so einfach, wie es ist und vor allem auch genauso witzig, wie es ist. Das Spiel bringt dafür jede Menge Karten mit Zitaten und Urhebern mit, welche in vier kurzen unterschiedlichen Runden neu kombiniert werden müssen. Auch eigene Autoren sind möglich, so dass auch völlig neue Zitatschöpfungen entstehen. Das beste am Spiel ist, dass es immer besser wird, je mehr Spieler am Tisch sitzen und dabei sind. Und am Ende ist es tatsächlich ziemlich egal, wer gewonnen hat, weil man das vor lauter Lachen eh nicht mehr mitbekommt. Sollte man jedoch eine Kartoffel sein, welche schon mit den Zitaten überfordert ist, dann wird das jedoch leider nix. Ein wenig Bildung sollte man schon mitbringen. Von mir ne klare Empfehlung für die schnelle Runde Spaß.

„Ich will ein richtiger Junge sein.“ Conchita Wurst

Game of Quotes – Amazon – 13,95 Euro

Halt mal kurz

Plötzlich steht man da inmitten dieser großen Party und hat ein Häppchentablett in den Händen- dann wird einem bewusst, „verdammt ich bin auf ein Halt mal kurz reingefallen“- so oder so ähnlich lässt sich der Titel für ein kleines aber feines Kartenspiel aus dem Universum des Kängurus umschreiben. Ich denke die meisten kennen mittlerweile das kommunistische Känguru, welches zusammen mit einem Kleinkünstler in einer WG wohnt und an der Weltrevolution arbeitet- und das alles gegen den fiesen Weltheroberungsplans des Pinguins. Wer es noch nicht kennt, sollte sich die Trilogie zulegen- unbedingt! Ich empfehle übrigens die Hörbuchversion, so geil wie da vorgetragen wird, kann man das in seinem eigenen Schädel gar nicht hinbekommen. Deswegen für alle die da noch was suchen hier die Links: Die Känguru Trilogie (als Buch) oder hier als Hörbuch (Teil 1). Aber warum ich eigentlich das hier schreibe ist eine neue Spielvorstellung. Es gibt jetzt das grandiose kleine Kartenspiel. „Halt mal kurz“. Es hat alles was man am Känguru schon mochte. Das Spielprinzip ist ziemlich einfach und allen bekannt, welche in ihrem Leben schon mal Mau Mau gezockt haben (und das sollten ja dann doch alle sein). Jetzt muss man sich nur Mau Mau mit Polizisten, Nazis und kommunistischer Umverteilung vorstellen und fertig ist das Spiel. Also jede Menge Spaß und vor allem Chaos und nichts ist schlimmer, als wenn man mit einer Handkarte die Worte zu hören bekommt: „Ach meins deins, das sind doch bürgerliche Kategorien“ und schon sitzt man wieder mit ner vollen Hand da. Je mehr Leute dabei am Tisch sitzen um so besser. Also ein kleines wunderbares Spiel für Zwischendurch und für alle Verzweifelten, ein geiles Geschenk für die Weihnachtsorgien. In diesem Sinne schlagt zu und denkt dran: „Wer einen Nazi sieht, muss ihn boxen!“.

Fazit: Witzig!

Halt mal kurz bei Amazon – 8,92 Euro

Eras Bücherschrank: Bartimäus

Zuviel Zeit führt zu neuen Streifzügen durch meinen Bücherschrank und dabei bin ich am guten alten Bartimäus von Jonathan Strout hängengeblieben. Das ist wieder eine Buchreihe, welche ich bartimaeuseuch unbedingt näher bringen will, denn es ist einfach gut. Ich werde mich im Folgenden erstmal nur auf den ersten Teil beziehen (Das Amulett von Samarkand) und versuchen diesen näher zu bringen. Denn mittlerweile sind im Universum des Bartimäus insegesamt 4 Bücher erschienen. Drei davon bilden eine Trilogie, welche aufeinander afbaut, während der vierte Titel losgelöst von den anderen Büchern steht. Doch worum geht es? Es wird ja in unserer heutigen Zeit wieder gezaubert, was das Zeug hält. Von Harry Potter bis Doctor Strange, kann man sich den magischen Welten kaum entziehen, doch eine der spannendsten in diesem Zusammenhang, ist wohl die Welt aus Bartimäus. Stellen wir uns vor, dass Magie nur eine Richtung kennt- die Dämonologie. Das heißt alles magische Wirken wird dadurch geschaffen, dass man mit gemeinen Ritualen Dämonen ruft und versklavt, damit diese die Drecksarbeit tun. Wenn man fliegen will, muss ein Dämon einen durch die Luft tragen und wenn man einfach nur putzen möchte, holt man einen Geist, welcher das für einen erledigt. In dieser Welt lebt Nathaniel, der Protagonist und natürlich ist diese Welt über und über bevölkert mit versklavten Wesenheiten jedweder Form und Größe. Die Dämonen sind deshalb auch nicht sonderlich froh ständig irgendeinen Dreck für jeden noch so dahergelaufenen „Zauberer“ zu erledigen und sind dabei ständig auf der Suche nach einem Schlupfloch um sich an den Magiern fürchterlich zu rächen. Bartimäus ist einer dieser Dämonen, welcher neben seinen vielen Fähigkeiten, vor allem über die Gabe der großen Klappe verfügt. Zusammen mit Nathaniel muss er sich, ja er muss, auch wenn er die ganze Zeit nach dem Schlupfloch sucht, auf die Suche nach dem Amulett von Samarkand machen um nicht weniger als die Rettung der Welt zu erreichen. Die Story klingt demnach durchaus ziemlich platt und altbekannt, aber es sind die Dialoge und die wirren Gedanken- und Handlungsstränge, welche diesen Roman zu einem absoluten Highlight machen. Man fühlt sich teilweise an die Elemente aus den Känguru Chroniken erinnert, wenn der Dämon mit Fußnoten seinen Ekel zum Ausdruck bringt, oder aber wenn er in seltsamsten Formen versuch die Konzentration des Zauberers zu unterminieren. Jetzt bin ich schon wieder an dem Punkt, dass es mir schwer fällt noch vieles grandioses aus dem Roman zu beschreiben, um Spoiler zu vermeiden und deswegen hör ich einfach auf. Wer Geschmack gefunden hat, sollte sich diesen Roman wirklich zulegen und in einer düsteren Welt den größten Spaß seit Terry Pratchett erleben.

Das Amulett von Samarkand – 8,95 Euro

Die Bartimäus Trilogie – 29,95 Euro