Rollenspiele jenseits von DSA

Ahoi! So langsam findet sich dann doch ab und zu mal wieder eine Lücke um ein wenig kreativ zu werden jenseits der Gaming Videos (auch wenn die echt Klasse sind). Wie versprochen wollte ich endlich mal was zum Thema Rollenspiele loswerden, da das noch immer einen großen Teil meiner Freizeitgestaltung einnimmt. Wir zocken jetzt seit knapp zwanzig Jahren in veränderlichen Runden Rollenspiele, haben dabei aber nur sehr selten das Terrain der Fantasy verlassen. Die Grundlage bildete für all diese Jahre Das Schwarze Auge in der dritten Version, auch wenn wir da natürlich immer selber noch an den Regeln gebastelt haben um die Welt authentischer, gefährlicher und vor allem überraschender zu gestalten, denn oft ist auch ein Zuviel im Wissen um die Welt nicht gut um noch Neues und Abenteuer zu kreieren. Doch nach zwanzig Jahren sind selbst diese Kunstgriffe ein wenig am Ende und eingespielte Verhlatens- und Rollenmuster nehmen durchaus ein wenig überhand, so dass von Aufregung und Action leider nicht mehr ganz so viel zu spüren ist. Das sind die Zeichen der Zeit. Zum anderen ist es auch störend, wenn in wechselnden Runden- alte Hasen auf Anfänger treffen. Die alten Hasen haben alles bereits erlebt und haben eigentlich für jede Situation bereits einen Plan aus vergangenen Tagen im Kopf. Das verhindert neue Ideen der Newbies und schafft ein Machtgefälle in der Gruppe, welches dem gleichberechtigten Spiel entgegensteht. Die Lösung für mich und unsere Gruppe lautet daher- es ist Zeit für Veränderung. Für alle die mit diesem Abschnitt hier jetzt gar nichts anfangen können- die Rede ist von diesem äußerst seltsamen Hobby der Pen and Paper Rollenspiele. Informationen dazu findet man im Nerdmedium Internet zu Hauf. Doch zurück zum Thema für die zwei Leser, welche jetzt noch folgen können. Wir stehen also vor dem Problem, was kann man den Spielern anbieten um jenseits von Drachen, Dämonen und Magie und vor allem jenseits des Mittelalters anbieten um die Spannung und den Wissensstand in der Gruppe wieder zu erhöhen. Das andere Problem stellt sich in der Frage, wie man dieses neue Setting auch mit Regeln unterlegen kann, welche im Settting funktionieren und welche so einfaach sind, dass sie für einen Spielleiter gut zu handeln sind. Um beide Probleme mit einem Schlag zu lösen, kann man einfach auf bestehende Rollenspielsysteme jenseits der Fantasyklassiker zurückgreifen. Da gibt es durchaus gute Sachen auch aus Fanfeder (damit ganz oft kostenlos) oder eben von renomierten Verlagen. Ein anderer Lösungsweg kann die Anschaffung eines freien Regelsystems sein. Dabei bekommt man ein Regelwerk präsentiert, welches auf alle möglichen Settings angepasst und angewendet werden kann. Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass man diese Regeln nur einmal erlernen muss und die großen Welten stehen einem offen. Der Nachteil sind die fehlenden Inspirationen und Hintergründe zu den verschiedenen Settings. Die Gruppe muss also dementsprechend kreativ und fleißig sein um sich eine schöne neue Welt zu erschaffen. Ich möchte in meinen Beiträgen hier auf verschiedene Systeme und Ansätze eingehen, so dass eine kleine Rollenspielserie entstehen soll. Feedback dazu wäre mir echt lieb. Heute möchte ich mich kurz mit einem kompletten Rollenspielsystem auseinandersetzen, welches bereits seit vielen Jahren eine große Faszination auf mich ausübt. Leider bin ich noch nie dazu gekommen gemeinsam mit einer Gruppe dieses Rollenspiel zu erleben. Die Rede ist von Cthulhu. Das Rollenspielsystem basiert auf den Werken des Autors H. P. Lovecraft, welcher in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vor allem kurze Geschichten verfasst und veröffentlicht hat. Diese Geschichten waren grundsätzlich losgelöst voneinander teilten jedoch gemeinsame Hintergründe. Die Idee dahinter war immer, dass die Menschen nicht die eigentlich Herrscher des Planeten sind, sondern vielmehr nur eine kleine vorrübergehende Randerscheinung auf dem Planeten Erde sind. Die großen Alten (mächtige Wesen aus dem All) schlafen in verborgenen Höhlen, tiefen Abgründen und verborgenen Tälern oder versuchen nach wie vor auf dem Planeten ihre Position zu stärken und auszubauen. Sie sind der Grund für wahnsinnige Rituale, seltsame Monster und abgrundtiefe Schrecken. Dabei können die Erforscher (Spieler), welche diesen Schrecken auf die Spur kommen kaum anders, als Stück für Stück dem Wahnsinn anheimm zu fallen. Alleine das Setting macht schon Lust auf mehr. Steht es doch schließlich auch dem alten Fantasy Ideal, welches über lange Zeiten in der Gruppe gepflegt wurde vollkommen entgegen. Immer feste Druff ist gegen die großen Alten eher eine schlechte Idee. Man muss erforschen, Nachfragen und vor allem auch Weglaufen um mit diesen Schrecken umzugehen. Wer sich ohne das Rollenspiel für die Geschichten interessiert dem seien Lovecrafts Veröffentlichungen ans Herz gelegt. Die Bücher kann man auch sehr gut lesen, ohne an Rollenspielen interessiert zu sein. Schön ist, dass man in der Wahl der Zeit ziemlich frei ist. So kann man Cthulhu im Mittelalter ebenso ansetzen, wie in der Moderne oder den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts (die Zeit Lovecrafts).  Dadurch aaknn man vielleicht auch liebgewonnenes mitnehmen. Ich bin nach wie vor gespannt, ob ich einmal eine Gruppe finden werde, welche sich an diese doch etwas andere Form des Rollenspiels herantraut- denn weniger Action und mehr Rollenspiel gepaart mit Wahnsinn ist ja dann doch nicht jedermanns Sache. Grandios finde ich zudem, dass der Verlag das Grundregelwerk fast verschenkt. Man kann die Cthulhu Grundregeln in einer wirklich schönen und wunderbar gestalteten Ausgabe für 19.95 Euro erwerben. Nur zum Vergleich die alten DSA Regeln, welche wir früher einmal kauften waren niemals so umfangreich und nur für 50 DM pro Box zu erwerben. Man kann also nicht wirklich viel falsch machen, wenn man das System einfach mal auusprobieren will. Deswegen gibt es von mir ganz klar eine Empfehlung sich das Grundbuch einmal zuzulegen- wer weiß wie lange der Verlag diesen Preis wird halten können. Daa ich bereits jetzt schon viel zu viel geschrieben habe beende ich mit diesem Tip meinen kleinen Ausblick und der Frage, wollt ihr zu den Pen and Paper Rollenspielen noch mehr lesen? Dann schreibt es in die Kommentare.

Eras Bücherschrank: Der Barde der grünen Insel

Weiter geht es mit der wilden Reise durch meine Büchersammlung. Heute gibt es von mir die Vorstellung eines wirklich grandiosen Buches, welches leider in Deutschland kaum noch erhältlich 31kthgfbfzlist. Derzeit gibt es das Buch bei amazon.de nur noch gebraucht, dafür aber unheimlich günstig. Das wäre demnach die Chance zuzuschlagen. Ich möchte heute etwas zu Caiseal Mòr: „Der Barde der grünen Insel“ schreiben. Thematisch haben meine letzten Rezenssionen ja durchaus eher im Spektrum Weltraum und Weltuntergang gespielt. Jetzt drehen wir die Uhr zurück und befinden uns tief im 18. Jahrhundert inmitten des wundervollen grünen und vor allem besetzten Irland. Und genau dieses Land dampft aus jeder Zeile, aus jeder Seite und jedem Wort. Dabei passiert im Buch eigentlich gar nicht wirklich viel. Ein junger Bursche aus dem Dublin, als Rebell gebrandmarkt und von den Engländern verfolgt. Landet irgendwo im nirgendwo bei einem Whiskeybrenner mit umtriebiger Vergangenheit. In den lange alkoholdurchtränkten Gesprächen zwischen diesen beiden Polen (oder besser Iren) kehrt man in die „wahre“ Seele Irlands ein. Denn in diesen Gesprächen ersteht eine noch ältere Welt, die Welt aus der Jugend des Whiskeybrenners, welcher für den großartigsten Harfenisten Irlands gearbeitet hat. Zwischen Realität und Fiktion wird die Geschichte des großen Harfners Turlough O’Carolan dargestellt. Zwischen Feen und musikalischer Besessenheit. Harfen und Irland, das gehört nicht nur wegen der Euromünzen zusammen, sondern ist wie Geschichtenerzählen, Hurling und Whiskey Teil der irischen DNA. Da sitzt man dann also als Deutscher am Lagerfeuer und hört die Geschichten aus der guten alten Zeit und man kann Hugh (Whiskeybrenner) geschickt dabei beobachten, wie er seine Fallen für törichte Rebellen aus der Stadt legt. Man fühlt sich in guter Gesellschaft, und doch erinnert an die eigenen Kindertage, als man wirklich noch Geschichten erzählt hat- ganz egal ob wirkliche oder ersponnene. Besonders im Witz der Geschichten und der Gespräche findet man sich im Gerangel und fühlt sich dabei einfach wohl. Mehr kann ich jetzt zu diesem farbenfrohen Teppich in Buchform nicht mehr schreiben ohne die große und bösartige Welt der Spoiler zu betreten, aber ich kann euch nur empfehlen, kauft euch das Buch (kostet gebraucht 0,17 Cent [ohne Versand] seh ich grade) und genießt die gute alte Zeit. Achso eins noch, von zu viel Whiskey muss man Pupsen- bis alles schlechte aus dem Körper gefahren ist.

Caiseal Mòr: „Der Barde der grünen Insel“ – 17 Cent 😉

Eras Bücherschrank: Der ewige Krieg

Ich habe beschlossen diese kleine Seite hier zu nutzen um auch ab und zu einmal ein paar wirklich gute Bücher aus meinem Regal vorzustellen. Irgendwie umtreibt mich immer wieder die Iewige-kriegdee wirklich großartige Dinge teilen zu müssen. Heute ist mir seit langer Zeit mal wieder Joe Haldeman mit seinem Roman „Der ewige Krieg“ untergekommen. Ich versuche das ganze so Spoilerfrei wie möglich zu umreißen. Ursprünglich ist der Roman in drei Teilen erschienen- liegt bei mir aber gesammelt in einem Band vor. Der Kern der Geschichte klingt grundsätzlich einmal so alt und bekannt, wie man sich das so vorstellt. Die Menschheit befindet sich in der Zukunft und ist im Krieg gegen eine Außerirdische Macht. Die Gründe dafür sind gänzlich unbekannt und man weiß nur, der andere verhält sich seltsam und gehört getötet. Bis zu diesem Punkt das perfekte Setting für einen Hollywood Action Streifen. Doch genau das passiert nicht. Haldeman legt jetzt an das  Setting die gemeinen Regeln der Realität an. Also werden wirklich alle Aspekte beleuchtet, welche uns im Weltall begegnen. Relativitätstheorie, Kraftgesetze und die Bedingungen im All. Dadurch entstehen äußerst seltsame Umstände in diesem Krieg. Durch die langen Entfernungen und hohen Geschwindigkeiten altern die Soldaten anders, als alle Menschen, welche sie auf der Erde kennen. Politische Entwicklungen auf der Erde finden statt, ohne dass die Armee diese mitbekommen kann. Die Menschheit entwickelt sich fort nur die Soldaten, welche der Leser begleitet, erleben diese immer wieder veränderten Bedingungen. Dadurch bekommt dieser Krieg, welcher natürlich auch durch Kampfeinsätze und Heimaturlaub beschrieben wird eine völlig neue Dimension, welche die Idiotie des Krieges heraushebt und zu zeigen weiß. Dieses Setting ist dabei so einzigartig, dass ich das Buch verschlungen habe und doch immer wieder überrascht war. Wenn ihr also für lange dunkle Abende eine gute Lektüre braucht, sei euch dieses Buch ans Herz gelegt.

Joe Haldeman: Der ewige Krieg – 8,95 €